Bieler Fototage

 

Die Arbeiten stehen unter dem Thema «Sehen und gesehen werden». Ein ambivalenter Dialog. Eine Fotografie welche den exhibitionistischen & voyeuristischen Blick pflegt. Seit dem Aufkommen des Internets und sozialen Netzwerken im öffentlichen Raum, werden über Mobiltelefonie & neue Überwachungstechnologien, Bilder verbreitet & ausgetauscht. Heute kann jeder Zeuge einer Szene werden & das Aufgenommene mit einem Mobiltelefon an eine Zeitung oder andere Medien senden. Während er selbst überall von Kameras überwacht wird. Kameras sind nicht nur Werkzeuge oder Instrumente um gefährliche Vergehen aufzudecken oder festzuhalten. Mit diesen Technologien wird nicht nur das menschliche Bedürfnis verbotenes zu sehen, sondern auch die Ausbeutung der eigenen Person gefördert. Zeitgenössische Fotografie befindet sich in der Rückeroberung dieser Anwendungen, untersucht diese & leitet daraus ihre Ästhetik ab. Sie sondiert die Grenzen zwischen privaten und öffentlichen Bereichen, waren für die fotografischen Werke der letzten Jahre wichtig. Fragen die immer komplexer werden, wenn es sich um das Recht am Bild handelt. Seit den 80iger Jahren & der Krise des Glaubens in das Bild, beziehen wir uns wieder auf authentisches, Privates und Intimes. Fotografien bezeugen die Ereignisse vom arabischen Frühling, die von Bürgern interaktiv verbreitet wurden. Sie haben eine grosse Kraft-Wirkung und zeigen das menschliche Ausmass auf.

Die 16. Ausgabe des Festivals zeigt verschiedene Aspekte des aufdringlichen Blicks, dass diesem Medium innewohnt. Die Entwicklung der Fototechnik kommt zum Vorschein, wird durch sie gefördert.

 

Fotografie: Anouk Röthlisberger
Format: 150 x 50 cm
Die Arbeit entstand während meiner Ausbildung an der Schule für Gestaltung Bern & Biel in Biel.

2012